Sie finden michEin Satz, der mich früher mehr als aus der Fassung gebracht hat.
Heute weiß ich, wie viel Wahrheit tatsächlich in ihm steckt und habe gelernt,
ihn aktiv zu leben.
Klingt übrigens auch in meinen Ohren fast skurril:
Ruhe aktiv leben?! Häh?
Und wenn Du jetzt denkst:
Richtig, lass sie man schnacken, habe ich Dich erwischt:
Willkommen im Club!
Soll ich dir was sagen?
Es geht! Sogar ziemlich gut, wenn man immer im Hinterkopf hat :
Niemals Entweder/ Oder sondern immer sowohl als auch!
Denn es bedeutet keinesfalls, dass ich heute ein Leben in Abgeschiedenheit und
Stille führe,eher das Gegenteil ist der Fall,
fordert mich doch das Leben immer mal wieder auf seine ganz spezielle Weise.
Im Rückblick ist es vielleicht meinem anhaltenden jugendlichen Leichtsinn zuzuschreiben, dass ich es so weit habe kommen lassen?!
Was auch immer, es hat dazu geführt, dass ich über lange Jahre ein Leben auf der Überholspur geführt habe, immer Vollgas gefahren bin,
bis ans Ende meiner gedachten unendlichen Kräfte,
ohne Grenzen zu setzen
(Nein zu sagen, ist heute noch nicht meine Lieblingsaufgabe,
aber ebenfalls lernbar und gezielt einsetzbar).
Pausen – sind nur was für Weicheier? Bullshit!
Denn geführt hat es zu nichts, außer dem Wissen, dass ein Hamsterrad von innen
auch aussieht wie eine Karriereleiter und ich mit Mitte 40 gesundheitlich
richtig einen vor den Latz bekam und damit ungewollt alle Zeit der Welt,
um in aller Seelenruhe mein Leben zu reflektieren.
Super. (Sarkasmus aus!)
Eine der wichtigsten Erkenntnisse:
Wenn man lange,gesund und auch produktiv Leben möchte,
hat man die Pflicht, sich der täglichen Herausforderung seinen Alltag so gut zu bestreiten wie nur irgend möglich, lebenslang zu stellen.
So auch ich.
Die große Frage ist nur: Wie?
Und genau an diesem Punkt kommen meine Hunde ins Spiel.
Von Hunden können wir so unendlich viel lernen, wenn wir es zulassen und
vor allem wenn wir nicht auch in diese Richtung in puren Aktionismus verfallen und
all die Dinge machen, die alle Menschen machen oder sie nur so tun,
weil es schon immer so gemacht wurde.
Das kostet ein bissel Mut und ja auch ein bisschen Überwindung.
Ich musste es zulassen, denn nicht laufen könnend,
musste ein völlig neuer Weg gefunden werden,
mich und meine Hunde zu organisieren.
Nichts mehr mit alltäglichen Joggen, endlosen Gassirunden und Radtouren.,
die einem auch ein vermeintlich gutes Gefühl geben etwas für sich und seine Hunde getan zu haben.
Egal ob wir dabei eigentlich nur durch die Gegend hetzen,
weil „man das so macht“ und
damit unser eigentliches Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung völlig missachtet.
Wir haben fast 12 Wochen körperlich faulenzend in Haus und
eigenem Garten verbracht und hatten selten eine bessere Zeit.
Es wurde geschnüffelt, alleine oder gemeinsam,
es wurde am Gartenzaun patrouilliert, alleine oder gemeinsam,
gebuddelt, gerangelt, kurz gespielt, Körperpflege betrieben.
Es war so unspektakulär, wie man es sich nur vorstellen kann.
Aber es war gut und ich bin überzeugt davon, es war richtig,
denn es kam zu keiner Zeit der Impuls
„ Hei, lass uns etwas tolles machen!!“
Von Tag zu Tag konnte ich die positive Veränderung an mir und
meinen Hunden spüren, sehen und letztendlich auch genießen.
Wir waren rundrum zufrieden, entspannt, fröhlich und vor allem friedlich.
Jede Anspannung ist einfach von uns abgefallen.
Ein geniales, völlig neues Lebensgefühl.
Ohne Anforderungen, einfach nur Sein.
Achtung: Das Gefühl macht süchtig und man ist für den Rest seines Lebens,
zumindest was eingeforderte Leistungsbereitschaft betrifft, verdorben.
Glücklicherweise hat sich das Gefühl von, nennen wir es mal „Glückseligkeit“,
nicht wieder verflüchtigt und was das Beste daran ist,
alle haben eine Grundruhe, ein solides Fundament mit dem Erfolg,
dass alle mit alltäglichen Schwierigkeiten und
den Stressmomenten einfach besser umgehen können.
Kommt es mal Dicke, wird sich einfach anschließend wieder Ruhe gegönnt.
Heute beherzige ich : In der Ruhe liegt die Kraft und weiß:
Weniger ist oft viel mehr – zumindest an Lebensqualität.