Rupert Tagebuch Kapitel 2

Die Profis an meiner Seite

heißen Raya und Munin und sind die ausgewachsenen Collies in unserer Familie.

Beide unterstützen mich fantastisch auf völlig unterschiedliche Art und Weise
bei der Erziehung von Rupert, der nun doch Krümel heißt.
Er sieht halt aus als wäre er Raya aus dem Fell gekrümelt.

Krümels Start ins Leben war nicht so glücklich
wie man es sich für einen kleinen Hund wünscht.

Die Menschen die ihn adoptiert hatten, waren Besitzer einer ausgewachsenen
Jagdhund Hündin. Die keineswegs gewillt war, den Welpen in ihrer Nähe zu dulden.
Selbst die Versuche, ihn mit Hilfe eines Hundetrainers einzugliedern,
sind fehlgeschlagen, so dass man sich schweren Herzens nach einem neuen
Zuhause umsehen musste.Eine vernünftige Entscheidung, da man heute weiß,
dass es den sogenannten
Welpenschutz nur innerhalb einer Ursprungsfamilie gibt, bei Mutter und Vater
und nicht wie fälschlich angenommen grundsätzlich zwischen Jung und Alt.

Da ich von Krümels Vergangenheit wusste, habe ich mir vorweg Gedanken gemacht,
ob und wie ich es ihm zumuten möchte, sich mit zwei großen Hunden zu arrangieren.
Ob er das überhaupt könnte?
Ist seine Angst wohl möglich so groß, dass es  besser wäre
(so sehr ich mich in ihn verguckt hatte) nach einem Heim zu schauen,
wo er allein wäre?

Think positive!

In vollem Vertrauen in meine bisherige Arbeit und in meine Hunde haben wir eine
sehr gute Zusammenführung arrangieren können.
Krümel war nach der langen Autofahrt ziemlich müde, völlig überdreht und
einfach über den müden Punkt weg.

Die beiden Großen waren trotz alledem vorbildlich höflich. Ganz entspannt haben
sie seine sehr stürmische und wirklich unangemessene Begrüßung in
Seelenruhe über sich ergehen lassen. Mit viel Nachsicht haben sie immer wieder
langsam, fast in Zeitlupe versucht Kontakt herzustellen und zu schnüffeln.
Sie haben sich einfach abgewendet wenn Krümel an ihnen hochgesprungen ist
und dann von sich aus erst wieder Kontakt aufgenommen, wenn er mit allen vier
Beinen auf dem Boden stand.

Nach ca. 10 min. haben wir die Hunde getrennt und ich bin mit Krümel an der
5m Leine alleine noch eine langsame Runde ums Grundstück gegangen,
damit er die Gelegenheit bekam, sich nach diesen Eindrücken zu entspannen –
soweit dass in einer völlig fremden Umgebung und mit einem fremden Menschen
möglich ist.

Um die Kennenlern-Phase für alle so sanft wie möglich zu machen,
trennen wir die Hunde räumlich und begrenzen die Zeiten des Zusammentreffens.
Wir gewährleisten so, dass keine Seite zu viel Stress hat und schaffen eine
Grundlage für die Hunde, die es ihnen möglich macht in Ruhe
gute Entscheidungen treffen und positive Erfahrungen zu machen.
Außerdem gewährleisten wir ausreichende Ruhezeiten, in denen man sich
voneinander erholen kann.

Es ist spannend zu sehen, auf welch unterschiedliche Weise sich die Großen
mit Krümel vertraut gemacht haben, doch dazu in den nächsten Kapiteln.

 

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