| Glaubst Du an das Gute im Menschen?

Glaubst Du an das Gute im Menschen?

Dann wirst Du wahrscheinlich, genau wie ich, immer wieder auf harte Proben gestellt und ich möchte Dir Mut machen: Gebe auch Du Deinen Glauben nicht auf,
auch wenn es viel einfacher ist, an das Gute im Hund zu glauben.
Spiele das Spiel um Macht durch Manipulation einfach nicht mehr mit!
Schau genau hin was da wirklich passiert und lass uns ein Zeichen setzen!

Im Moment sieht meine Probe so aus, dass mir dauernd irgendwelche grausamen Hunde – Trainings – Videos untergejubelt werden und ich um Stellungnahme und Diskussion gebeten werde.
Diese Videos treiben mich um, bereiten mir Kopfkino und zum Teil sogar schlaflose Nächte. Deswegen habe ich mich ganz bewusst dagegen entschieden, darauf zu reagieren.
Ich will meine Aufmerksamkeit nicht mehr auf diese „selbsternannten Superhelden“ lenken und eure auch nicht, denn das haben sie überhaupt nicht verdient. Trotzdem möchte ich Dir die Chance geben, zu verstehen warum, ich das so handhabe.
Bestimmt nicht aus Angst vor Kritik, meine Gründe liegen viel tiefer.

Die Botschaften, die diese Videos transportieren sind zum Teil pervers.
Hier rechtfertigen Menschen  ihren gewalttätigen, tierquälerischen Umgang
mit Hunden, indem sie einen Punkt beim Zuschauer  berühren, der ihnen nicht zusteht.
Sie berühren unser Herz mit den Titeln wie:
“Ohne meine Arbeit hätte dieser Hund keine Überlebenschance gehabt“
Ja, dieser Satz berührt mich, sogar ganz tief und ich denke, das geht vielen Menschen genauso. Wer findet es schon gut oder zumindest annehmbar, dass ein Tier sterben muss, wenn es sich nach menschlichen Maßstäben nicht richtig verhält?
Für die meisten Menschen in der westlichen Welt  ist der Tod immer noch ein Tabu Thema und die Auseinandersetzung damit wird ganz weit von sich geschoben.  
Da appelliert jemand an unser Gewissen!
Da hinterfragt jemand unsere ethischen Werte! Mit welchem Recht eigentlich?
Steht ihm das zu?
Warum sich Hunde so verhalten, wie es in diesem Video gezeigt wird, das ich gerade
vor Augen habe, darüber wird immer wohlweislich der Mantel der Verschwiegenheit
gedeckt, aber dazu weiter unten mehr.

Zu sehen bekommt man z.B. einen völlig verstörten, Maulkorb tragenden Schäferhund, der immer wieder einen Menschen attackiert und dessen angebliche Rückkehr in ein „normales“ Leben.
Fakt ist, dieser Hund wird hier mit Hilfe von tierquälerischen Maßnahmen öffentlich gebrochen. Ein wunderschöner, schwarzer Schäferhund, der um sein Recht,
verstanden zu werden, kämpft, wird so lange traktiert, bis er dann im Abspann
willenlos, automatisch, zombiemäßig seinen bedingungslosen Gehorsam vorführt.
Ist das ein normales Leben, ein Leben das dem Hund entspricht?
Drauf gesch….n. Entschuldigt, aber über so etwas bin ich echt sauer.

„Bravo Mensch!?
Danke Hundetrainer, dass du dieser Seele das Leben schenken konntest!?“
Ich bin fassungslos! Was ist das für ein Leben? Fragt sich das keiner?
 
Sind die unsäglichen Dinge der Weltgeschichte tatsächlich alle an so vielen
vorbeigegangen ohne Spuren zu hinterlassen? Liest denn niemand mehr Geschichtsbücher?
Ich schon! Und an mir sind Spuren aus der Vergangenheit nicht so einfach vorbeigegangen.
Ich trage ihn tief in mir, den kollektiven Schmerz, den Leibeigenschaft und Sklaventum, hervorgerufen haben.  
Liegt es daran, das mir Freiheit über alles geht?
Eine Freiheit die sich viele Menschen in Revolutionen und Bürgerkriegen hart erkämpft haben. Freiheiten festgeschrieben in Grundgesetzen und Verfassungen?

Es macht mich fassungslos zu sehen, dass es anscheinend immer noch Menschen gibt, denen das nichts Wert zu sein scheint und die sich gnadenlos darüber hinwegsetzen. Wenn es beim Menschen verboten ist, benutzen wir eben die Hunde für unsere Primatenmachtspiele.
Es beunruhigt mich sehr, dass es immer noch Menschen gibt, die Wege finden, die Grundrechte eines jeden Lebewesens in den Dreck zu treten, nur um ihr eigenes Ego aufzupolieren und ihre sadistischen Neigungen zu befriedigen. Einmal ein Held sein?!
Denn mehr ist es nicht und auch hier könnte wir direkte Ausflüge ins aktuelle Weltgeschehen machen.

Diese Videos strotzen nur so vor Unkenntnis und Ignoranz
um das Wesen eines Hundes und mangelndem Respekt. 
Sie zeigen perfide Methoden und malen den Menschen falsche Bilder in die Köpfe.

Wie ich das behaupten kann?
Weil ich mich intensiv damit auseinander gesetzt habe, wie Menschen ticken, 
wie man Menschen manipuliert aber vor allem,
wie man diese Probleme mit auffällig gewordenen Hunden tatsächlich löst.
Leider entfällt, wenn man es richtig gut machen möchte, die Möglichkeit von werbewirksamen Videos und  die selbstbeweihräuchernde Fotostrecke fällt auch flach. Ins Fernsehen kommt man damit sicherlich nicht und man bekommt keinen Freifahrtschein um obskure Hilfsmittel zu benutzen.
Das habe ich zum Glück alles nicht nötig, mein Selbstbewusstsein ist groß genug und
ich weiß was ich kann.
Und habe genügend Herz und Verstand, mich anderer Mittel zu bedienen. u.a.

  • meiner Liebe,
  • meinem Respekt ,
  • meiner Achtsamkeit und
  • meines Mitgefühls einem anderen Lebewesen gegenüber!

Man braucht weder Gewalt, noch muss man irgendeine Macht ausüben.
Vor allem ist der Umgang mit vermeintlich gefährlichen Hunden
nicht nur irgendwelchen selbsternannten „Experten“ vorbehalten,
die ihr eigenes meist gewaltvolles Leben auf den Hund projizieren.

Schauen wir uns doch mal an, um was es hier eigentlich fast immer geht:
Wir sehen in Verzweiflung getriebene Hunde mit Maulkorb, die aus ihrer Hilflosigkeit heraus Menschen attackieren, meistens weil man sie
für aussagekräftiges Bildmaterial bedrängt.  
Das ist sicherlich kein normales, geschweige denn akzeptables Verhalten. Ein großer Hund, der seine Konflikte auf Hundeart löst und gelernt hat sich zu verteidigen,
kann in der Tat für Menschen, insbesondere Kinder, eine Gefahr darstellen,
daran gibt es nichts wegzudiskutieren.

Die entscheidende Frage ist aber doch
Woher kommt dieses hundeuntypische Verhalten?
Hunde stammen zwar vom Beutegreifer ab, sind von ihrem Wesen her
Konfliktvermeider und beherrschen die Fähigkeit, Konflikte zu deeskalieren fast in Perfektion. 
Auch der Stammvater des Hundes, der Wolf nutzt nachweislich seine Energie nur in Situationen die sein eigenes oder das Überleben der Familie sichern und
verschwendet seine Energie nicht unnütz.
Er weiß, dass es ihn für die wirklich wichtige Dinge, zum Beispiel die Jagd nach Beute, schwächen würde.
Das ist ein Wesenszug, der uns Menschen vorbehalten ist und der nur allzu gerne
auf andere projiziert wird. Nochmal:
Caniden möchten Konflikte lieber vermeiden, als ausfechten und verhalten sich entsprechend, zumindest so lange, wie sie das Gefühl haben, sie können sich ihrem Gegenüber verständlich machen.
 
Viele Menschen wissen gar nicht um diese Fähigkeit, geschweige denn dass sie entsprechend auf dieses Verhalten eingehen können,
von wollen spreche ich noch gar nicht.
Die Ignoranz des Menschen führt dazu, dass der Hund sich unverstanden fühlt und
alles daran setzt seine Bedürfnisse deutlich zu machen. Seine dafür eingesetzte Körpersprache wird übersehen, manchmal auch aus verschiedensten Gründen sogar unterbunden, so dass der Hund aus seiner Sicht immer deutlicher werden muss, um seinen Konflikt anzuzeigen.
Je öfter das geschieht, um so wahrscheinlicher ist es, dass der Hund resigniert und beginnt, die unteren Stufen seiner Problemlösungsstrategien zu überspringen,
da sie ihn offensichtlich nicht zum gewünschten Erfolg führen.
Hinzu kommt, dass Hunde durch diese ständige Missachtung ihrer Sprache und ihrer Grundbedürfnisse dass Vertrauen in den Menschen verlieren.
Ist das ein Wunder?!
Da es aber ein Grundbedürfnis des Hundes ist, sich an einen Menschen binden
zu wollen, egal wie schlecht der Mensch sie behandelt, leistet er permanent Schwerstarbeit um sich zumindest ansatzweise das Bedürfnis von Sicherheit und Geborgenheit zu erfüllen.
Das lässt Hunde zusätzlich dauerhaft hochgradig unter Stress geraten.
Ein gestresster Hund wiederum ist gar nicht mehr in der Lage, gute Entscheidungen zu treffen, da durch die permanente Adrenalinausschüttung sein hochentwickeltes Gehirn auf Stammhirnfunktion, sprich auf das „Reptilienhirn“ zurückschaltet und lediglich Überlebensstrategien wie Kampf, Flucht, Übersprungsverhalten oder das sogenannte Einfrieren zeigen kann.
Selbst wenn wir jetzt bestehende, schwierige Zuchtmerkmale und die Auswirkungen eines Lebens  in einer nicht optimalen Umgebung vernachlässigen, sollte trotzdem
jedem klar sein, dass aggressives Verhalten fast immer ein menschengemachtes Problem ist und sicherlich andere Maßnahmen benötigt, als so einen Hund weiter zu traktieren und
die gibt es! Aber es ist nun mal so, dass

„ man Probleme niemals mit derselben Denkweise lösen kann,
durch die sie entstanden sind.“

Das wusste schon Albert Einstein.
Warum das ausgerechnet in der Arbeit mit Hunden anders sein sollte
entbehrt jeglicher Logik.

In diesem Zuge zu behaupten, jeder Hund ist zu rehabilitieren, ist sicherlich vermessen.
Einige Schäden sind zum Teil irreversibel.
Die Entscheidung, so einen Hund zu begleiten, sollte immer wohl überlegt sein,
von allen betroffenen Mitbewohnern mit getragen werden und wie ich finde, 
fair dem Hund gegenüber sein.
Dazu gehört auch der ultimative Gedanke an ein noch lebenswertes Leben,
den verzweifelte, oft, unheilbar kranke Menschen häufig stellen,
der dem uns anvertrauten Lebewesen Hund nicht zur Verfügung steht.
Uns steht es jedoch frei, ihn für den Hund zu denken.
Wissen doch zumindest meine Leser mittlerweile, das Vertrauen ein nicht nicht nachwachsender oder ein nur sehr schwer nachwachsender Rohstoff ist und
unheimlich viel an Vorschussleistung unsererseits benötigt.

Wieso also wollen diese angeblichen „Profis“ uns tatsächlich glauben machen,
dass man einen Hund lediglich weiter traktieren muss, um besseres Verhalten hervorzurufen,
das Leben wieder besser machen?
Ganz im Ernst:
Angst mit noch mehr Angst löschen?
Gewalt mit noch mehr Gewalt beantworten?
Das funktioniert nicht, weder bei Menschen noch bei Hunden.
Das, was diese Hunde wirklich brauchen ist ein Mensch, der bedingungslos Ja zu ihnen sagt, ganz egal wie verkorkst das Verhalten derzeit ist.
Hunde mit Problemen brauchen:

  • Vernünftige Menschen die bereit und fähig sind, diese enorme Verantwortung zu tragen. Die hat man nämlich „bis das der Tod einen scheidet“
  • Bescheidene Menschen, denen bewusst ist, dass sie ihre Erwartungen
    an den Hund ganz weit zurückschrauben müssen.
  • Verständnisvolle Menschen denen die Akzeptanz der Gesellschaft im Bezug auf
    das Verhalten ihres Hundes egal ist, weil sie zu 100% dafür sorgen,
    dass kein „Unglück“ geschieht.
  • Willensstarke Menschen mit guten Führungsqualitäten
  • Geduldige Menschen, die sich keinem Zeitdruck aussetzen lassen.
  • Großzügige Menschen, denen es egal ist, ob der Hund je wieder fähig ist, ein, im menschlichen Sinne, normales Leben zu führen.
  • Großherzige Menschen, die einen Hund so lieben wie er ist, auch wenn es bedeutet, die eigenen Bedürfnisse oftmals ganz hinten an zu stellen.
  • Kreative Menschen, die bereit sind ihren Blickwinkel zu verändern, um die Welt
    auch aus der Sicht des Hundes zu sehen.
  • Wissbegierige Menschen, die bereit sind sich  neues Wissen über das Wesen des Hundes anzueignen.

Wer jetzt den Kopf schüttelt und sagt „Wunschträume!“ irrt sich.
Ich kenne einige solcher Menschen, die großartige Arbeit leisten und ziehe ganz tief meinen Hut vor jedem einzelnen meiner Mitstreiter. Wir unterstützen uns gegenseitig, machen uns Mut und suchen gemeinsam nach lebbaren Lösungen für  
Mensch und Hund.
Wir sind alles Menschen, die Hunde lieben, weil wir Hunde lieben und nicht
weil wir einen gehorsamen Begleiter für alle Lebenslagen an
unserer Seite haben wollen,
oder unser Ego aufpolieren müssen.
Es sind bei weitem nicht alles ausgebildete Hundetrainer, Hundeverhaltensberater, o.ä. Manchmal werden sie im Laufe der Zeit dazu, indem sie das erworbene Wissen und
ihre Fähigkeiten auch offiziell weitergeben möchten, aber eben nicht immer und
das ist auch nicht wichtig.
Wichtig ist, dass sie bereit sind diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, zum Wohle für den Hund , um seine Lebensqualität zu verbessern und selbstlos und mit großer Hingabe Fehler, die durch andere Menschen verbockt wurden, einigermaßen auszubügeln. Immer unter dem Damoklesschwert unserer Rechtsprechung
sobald es um das Thema Wesenstest und Auflagen geht.
Ich hatte das große Glück von solchen Menschen viel lernen zu dürfen und
zu gegebener Zeit effektive Unterstützung zu bekommen.
Das hat mein Leben reicher gemacht und solange ich weiß, dass diese „Sorte Mensch“ existiert, werde ich an das Gute im Menschen glauben und mich dafür einsetzen, dass Menschen, die Hunde knechten, unterdrücken und quälen, um ihr eigenes Ego aufzupolieren und ihre gewalttätigen Fantasien auszuleben ihre Daseinsberechtigung
als „Hundetrainer“ immer weiter verlieren und keine Plattform mehr bekommen.
Ich werde weiter aufklären, unterstützen und selber machen, solange ich es kann.
In diesem Sinne, wer Hilfe zum Wohle für den Hund sucht, wird sie bekommen!

Ich bin da!

Eure Katrin

 

Dieser Beitrag wurde unter | Frag-würdig veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert