| Abschied und Neuanfang

„Jedem Ende wohnt einer neuer Anfang inne“

Als Mensch, der mir Tieren lebt, macht man sich zwangsweise sehr intensive Gedanken zum Thema Geboren werden, Leben und auch sterben. Unsere Hunde begleiten uns ja leider nicht unser Leben lang.
Für mich sind sie Familienmitglieder, geliebte Freunde, Schutzbefohlene und ich nehme meine Verantwortung ihnen gegenüber sehr ernst: In guten wie in schlechten Zeiten.
Ich denke zwar nicht dauernd nur an neue Welpen, oder meine zauberlichen Senioren, denn die Zeit die zwischen diesen Zwei Konstanten liegt ist das gemeinsame Leben, das es verdient unbeschwert gelebt zu werden. Das ist die Zeit, wo ich nicht einmal darüber nachdenke einen Welpen oder einen anderen Hund zu adoptieren…in dieser Zeit bin ich absolut Adoptionsresistent.
Doch im Moment ist ist bewegung im System und unweigerlich machen sich Gedanken breit, die ich genauso wenig denken mag wie alle anderen Hundemenschen.
Ich kenne diese Momente so gut, habe schon viele Hunde über die Regenbogenbrücke begleitet und mit meiner fast 16jährigen Colliehündin Raya sind wir an dem
„Point of no return“ seit Monaten vorüber gegangen. Noch können wir schöne Momente genießen, aber sie werden kürzer und weniger. Ihr Leben gleitet mir durch die Finger und ich kann nichts tun, außer dafür sorge tragen, dass es für sie würdevoll bleibt. Mich und meine Wünsche nehme ich da ganz zurück und weiß einen Tierarzt an meiner Seite, der unsere Reise mitgeht. Sie entscheidet wie das Ende unseres gemeinsamen Weges aussehen wird, wir kümmern uns um ihre Bedürfnisse.
Das ich seit geraumer Zeit schaue, wer in Rayas Fußstapfen treten könnte, ist kein Geheimnis und auch, dass ich keine konkreten Ansprüche habe bezüglich Rasse, Geschlecht… mir sind andere Attribute viel wichtiger:
Meine Wunschvorstellung klingt in etwa so: ich möchte ein Kind der Liebe adoptieren,
am liebsten ein Mädchen, kurzhaarig, das mittelgroß werden darf. Außerdem wünsche ich mir für einen optimalen Start ins Leben, das dieses Baby mindestens zehn lieber zwölf Wochen bei seiner Mutti bleiben darf, wo man beide Elterntiere kennenlernen darf und um sich selbst zu überzeugen, dass diese charakterlich gut gefestigt sind und als wenn das Alles noch nicht Anspruch genug wäre leben die Eltern, oder zumindest die Mutter am besten bei bekannten Menschen, wo Welpen ganz natürlich im Familienverband groß werden dürfen und dementsprechend gut vorbereitet sind auf
ein Leben in menschlicher Obhut.
Ihr lacht?!
Ja mache ich auch – jetzt – nachdem ich weiß, dass es sowas tatsächlich gibt.
Als ich endlich mein längst überfälliges Versprechen, mir den Hunde Hort von Jan und Tanja Benn in Kiel anzuschauen, umsetzen konnte.  Wer mich kennt, weiß wie skeptisch ich bin , wenn es um Hundebetreuung geht, dafür habe ich schon zu viel gesehen was gut gedacht, aber oft nicht gut gemacht wird. Wie es funktioniert, dass auf einem weitläufigen Gelände Werktags eine Gruppe mit bis zu 20 Hunden, incl läufiger Hündinnen und intakten Rüden betreut wird, weckt einfach mein Interesse, mehr darüber zu erfahren. Auschlaggebend war dann, die Information, dass gleich zwei seiner eigenen Hündinnen tragend sind und das Projekt „derbiohund.de“ jetzt endlich startet, nachdem die Belegung im letzten Jahr nicht geklappt hat.
Und trotz der Erfüllung aller meiner Wünsche, kommen Zweifel, ob es heutzutage noch zeitgemäß richtig und fair ist Hunde zu züchten, obwohl unsere Tierheime und Pflegestellen voll sind.
Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
„Da werden auch noch ganz bewusst Mischlinge gezüchtet?!“ Stimmt, aber alle neumodischen Rassen, wie Labradoodle, Goldendoodle und Pugle etcpp. sind nichts anderes, muss einfach mal gesagt werden, das Rad wird ja nicht ständig neu erfunden und ob die Wahl der Partner dann glücklich ist? Wer weiß es schon….
Zurück zu meinen Hunden und meinen Zweifeln: ist ein Hundebaby zu diesem Zeitpunkt richtig? Wer beantwortet mir diese Frage? Niemand – für mich ist die Adoption eines Hundes etwas ganz intimes, verantwortungsvolles – immer unter der Vorraussetzung „ In guten wie in schlechten Zeiten“ das mache ich ganz alleine mit mir ab.
Schaue mir an wie sich die Dinge fügen…und das tun sie.
Letztes Wochenende ist die Entscheidung gefallen und Anfang September wird, so Gott will, eine zauberhafte Hündin namens Fee bei uns einziehen.
Doch dazu an anderer Stelle mehr….

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