Die Regenerationsphase einer Lungenentzündung hat irgendwie auch etwas Gutes.
Zur Ruhe gezwungen hat man:
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viel Zeit nachzudenken
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tatsächlich mal Zeit fernzusehen
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Podcasts zu hören
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Videos zu schauen
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endlich mal wieder Bücher und auch Blogs zu lesen
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und trotz allem, jede Menge Zeit nachzuspüren und zu fühlen, was man gerade virtuell erlebt hat.
Einige schöne Dinge waren dabei, anderes, was ich gesehen und erlebt habe, macht mich richtig traurig und bestärkt mich aber wiederum in meiner „Arbeit“. In tiefem Wissen, genau das richtige zu tun und mich nicht abbringen zu lassen von meiner tiefsten Überzeugung:
Jedes Lebewesen hat das Recht glücklich zu sein!
Dafür braucht es Freiheit an Körper, Geist und Seele.
„Die Augen sind das Fenster zur Seele“ wusste schon Hildegard von Bingen.
Wenn das wirklich so ist, dann wächst in mir der Eindruck, als versündigten sich viele Menschen an dem treuesten Freund des Menschen.
Es drängt sich mir das Gefühl auf, dass viele Menschen verlernt haben,
Hunde liebevoll in ihrer Gesamtheit anzuschauen.
Das, was augenscheinlich zählt, sind die offensichtlichen Äußerlichkeiten:
- der eine ist zu dünn
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der andere zu dick
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der nächste zu aktiv
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ein weiterer demotiviert und ungezogen
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noch einer zu dumm, zu dickköpfig, zu stur
Hunde scheinen wahrlich eine Herausforderung *Ironie aus*
Kurz und bündig: offensichtlich sind sie ihren Menschen eine Last.
Es wird diskutiert, was das Zeugs hält über absolut schräge Ansätze, Methoden, Ideen. Immer wieder werden Worte auf die Goldwaage gelegt und vieles will wohl bewusst falsch verstanden werden, weil skurrile und zum Teil nicht nachvollziehbare Erziehungsmethoden und Theorien publiziert und bis aufs Blut verteidigt und vertreten werden. Wie selbstverständlich auf Kosten des Hundes.
Dabei geht es letztendlich fast immer um persönliche, menschliche Befindlichkeiten und in den seltensten Fällen tatsächlich um den Hund, geschweige denn um die Frage, wie erreichen wir denn einen Zustand, in dem Mensch und Hund gleichermaßen glücklich sind? Das wäre in meinen Augen das Wichtigste und tritt bei sämtlicher Selbstbeweihräucherung gänzlich in den Hintergrund.
Je mehr ich mir sogenannte „Lehrfilme“ im Netz oder auch schon mal im Fernsehen anschaue, desto beklemmender empfinde ich die Situation, denn anscheinend haben viele, auch namhafte Trainerkollegen, die mit ihrem „Hundeverstand“ werben und übers Fernsehen eine breite Masse erreichen, verlernt oder bewusst verdrängt, wie ein glücklicher Hund aussieht. Es wird nach wie vor öffentlich gekniffen, geschubst, gesprüht, geängstigt , dressiert, Futter nur gegen Leistung gewährt und Hunde zu einfältigen Befehlsempfängern degradiert, was das Zeug hält. Ich frage mich, ob da selbst ernsthaft geglaubt wird, was da so von sich gegeben wird.
Anscheinend scheinen glückliche Hunde so selten geworden zu sein, dass wir uns an
den Anblick von traurigen, gehetzten und zum Teil sogar gequälten Augen gewöhnt haben.
Ich werde mich nie daran gewöhnen!
Für mich hat ein glücklicher Hund:
Große, klare, wache Augen, einen stolzen Blick und eine völlig entspannte Mimik, ein scheinbares Lächeln auf den Lippen, manchmal den Schalk im Nacken. Seine Bewegungen sind frei fließend und schwingend,
voller Energie und diese Hunde sprühen vor Lebensfreude .
Wenn mir solche Hunde begegnen, geht mir das Herz auf und ich weiß, da machen Menschen manchmal unbewusst einfach aus Bauch und Herz heraus einen guten Job und das in den verschiedensten Situationen:
Es gibt sowohl glückliche Hunde die mit und in ihrem Job viel Leisten müssen, als auch die unglücklichsten Familienhunde und umgekehrt.
Dabei ist es relativ leicht, Hunde glücklich zu machen:
Man muss sich lediglich auf sie und ihre friedliche Lebensweise einlassen und dafür Sorge tragen, dabei selbst glücklich zu sein und es langfristig genießen zu wollen.
Ich liebe es:
- meine Hunde zu beobachten wenn sie unter meiner Obhut, quasi alleine, den Garten und/oder die nähere Umgebung erkunden,
- wenn ich sehe, wie Hunde überlegen, womit sie mir eine Freude machen können und mir dann ein Spiel anbieten, damit ich mitmache,
- wenn meine Hunde mir anzeigen wo es spannend werden könnte
- wenn ein Hund bei mir auf dem Sofa oder Bett Körperkontakt sucht und dann ruhig und friedlich schlafen kann,
- über seinen Schlaf zu wachen,
- Hunden durch schwierige Situationen hindurch zu helfen
- das mir entgegen gebrachte Vertrauen
- und noch unendlich viele Dinge mehr.
Und ich weiß, dass durch unsere vertrauensvolle Basis alles möglich ist.
Ich bekomme alles von Ihnen, ohne Training, ohne Maßregelung, trotz regelmäßiger Mahlzeiten.
Ich bemühe mich redlich, ihnen zu geben, was sie brauchen:
- eine helfende Hand,
- Mitgefühl,
- Liebe,
- Rücksicht,
- einen geschützten Rahmen, wo man sich angstfrei ausprobieren darf,
- klare Grenzen
- ein gewaltfreies Miteinander und
- vor allem Frieden!
Ich versuche die Welt durch ihre Augen zu sehen…. und manchmal versage ich, denn ich bin ein Mensch mit nicht annähernd so hoher Wahrnehmung, mit einem Leben in einer grausamen und schnelllebigen Welt, die mich manchmal überfordert und erlebe dann, was mir unsere Verbindung so besonders macht:
Hunde verzeihen mir großzügig meine Fehler und sind jederzeit zu einem neuen Versuch bereit.
Dafür bin ich dankbar und genieße es, möchte nicht anders leben, als dass ich selbstverständlich ein gutes Stück weit mein Leben auf meine Hunde abstimme, auf vieles einfach ihnen zur Liebe verzichte, gemeinsam mit ihnen wachse und merke wie glücklich mich das macht . Nichts auf der Welt, keine noch so natürlich anmutende Rudeltheorie, noch eine liebevoll angelegte Konditionierung, noch so angemessen klingende Trainingsmaßnahme über Desensibilisierung mag mein Gefühl ersetzen, dass ich kein Recht habe einem anderen Lebewesen meinen Willen aufzudrängen, sondern dass es meine Pflicht ist, nach einem Weg suchen, der es uns ermöglicht, unsere individuellen Herausforderungen gemeinsam zu bestehen.
Dafür bin ich hier angetreten und werde solange wie möglich, tun was ich kann, aufklären, mein Wissen teilen und andere an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Alles ist möglich, wenn man genau weiß und fühlt, worauf es ankommt.
Willst auch Du diese Leichtigkeit erfahren im Umgang mit deinem Hund?
Melde Dich einfach, wir finden deinen Weg!
Eure Katrin